Samstag, 31. Oktober 2009

Downhill

Ich stehe oben am fuße eines wirklich hohen Berges in Österreich. Die Wolken kitzeln die Spitze dieses 3900 meter hohen Giganten. Ich verspüre die vorfreude vor der gleich beginnenden Abfahrt und schmecke eine leichte Briese Angst. Wie oft bin ich schon auf solch einen Moment gespannt gewesen ? Es war nichts neues für mich und doch freute ich mich wie auf das erste mal. Ich checkte noch einmal meine Bremsen, rückte meinen Helm und meine Schutzkleidung zurecht- Und dann geht es los. Der erste Kilometer führt mich durch den Nebel der tief hängenden Wolken. Ich fahre über ein Steinfeld welches sich über die ganze Ebene erstreckt - So weit das Auge reicht. Meine Federgabel absorbiert alle Schläge als wenn sie nichts wären und ich gleite geschmeidig über einen Singeltrail bei dem normalerweise Bergsteiger Probleme hätten. Mein vollgefedertes Bike schmiegt sich an die Strecke und ich muss lächeln weil die gewohnte Sicherheit meiner Abfahrt eine Gewisse Vorbestimmung gewährt. Plötzlich eine Erhebung - war sie zuvor auch dort gewesen ? Der Himmel lichtet sich ein wenig und ein paar warme strahlen der Sonne kitzeln mein Gesicht... In meinem Bauch bahnt sich das gefühl der Angst an, denn diese Stelle der Strecke habe ich anscheinend noch nicht zuvor befahren. Ich verlasse mit beiden Reifen den Boden und bereite mich auf den bevorstehenden Flug vor. Mir fällt auf das es sich nicht um einen kleinen Sprung handelt sondern um eine mindestens 8 meter breite Erdspalte die durch den gestrigen Regenerguß freigespült worden sein muss. Bei diesen Gedanken fliege ich breits mit hoher Geschwindigkeit durch die restlichen Fetzen des Nebels und dringe in eine Zone der Helligkeit und Wärme ein, denn ich verlasse das Nebelfeld entgültig. Bei meiner Landung setze ich sanft auf und wundere mich darüber wie leicht es war - Ich hatte eher damit gerechnet das es mich nun erwischen würde, und dass ich die Kontrolle verlieren könnte. Dem war nicht so. Nachdem ich gelandet war eröffnete sich ein neues Szenario vor mir und ich endeckte den gewohnten Anblick auf den angrenzenden Wald in dem es nun rasant weiter ging ....

Das ist Downhill oder wie es viele nennen Freeride . Freiheit, losgelöst von allem. Die Perfektion !

2 Kommentare:

  1. tja leider habe ich nicht das nötige Kleingeld um das Hobby zu finanzieren. Teile, Reisen, Spesen... da muss man schon kräftig verdienen.

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